Artenschutz - Erweiterte und fachgerechte Renaturierung und Rekultivierung von Kiesgruben

Als Produzent von Sanden und Kiesen stehen wir in der Verantwortung, Abbaustätten grundwasserschützend zu betreiben und selbige nach dem Ende des Abbaus in einem rekultivierten und renaturierten Zustand zu hinterlassen. Insbesondere die Abbaustätten am Rhein, deren Auskiesung unter Wasser stattfindet, unterliegen strengen Auflagen, was den Umgang mit dem Grundwasser betrifft und welche Maßnahmen mit dem nach dem Abbau entstandenen Baggersee zu treffen sind. In der Regel entstehen aus den Baggerseen nach Beendigung des Kiesabbaus eine Mischung aus Bade- und Angelsee sowie Biotope, die neue Lebensräume für viele Tiere und Pflanzenarten bieten. Da die Abbauflächen vor der Auskiesung in der Regel landwirtschaftlich genutzt wurden, wird in der Folge des Kiesabbaus ein Naturraum geschaffen, der wertvoller - im Sinne einer größeren Vielfalt an Flora und Fauna - ist, als ihn die Fläche vor dem Abbau bieten konnte.

Veronica catenata

Veronica catenata in Groß-Rohrheim

Seit Anfang 2020 gehen wir beim Thema Artenschutz noch einige Schritte weiter. Wir haben einen spezialisierten Feldbiologen beauftragt, ein dauerhaftes Biotop- und Artenschutzmanagement zu erarbeiten und zu etablieren. Ziel ist, die biologische Vielfalt bereits in der Kiesabbauphase zu entwickeln und in die alltäglichen Arbeitsprozesse einzubinden. Dabei wird die Situation permanent überwacht, um auf Veränderungen schnell und flexibel reagieren zu können und, im Einklang mit den betrieblichen Erfordernissen, den größtmöglichen Nutzen für die Artenvielfalt der Betriebsflächen zu erreichen. Überdies sind wir der Initiative "Biodiversity in Good Company" beigetreten, deren Mitglieder sich für den Erhalt und den nachhaltigen Wiederaufbau der Biodiversität im betrieblichen Kontext einsetzen.

Aber auch auf unserem Firmengelände in Homburg konnten wir einige Artenschutzmaßnahmen durchführen. Dazu gehören die aktive Ansiedlung seltener und gefährdeter Pflanzenarten sowie die Umgestaltung der Teichanlage zur Unterstützung gefährdeter Fauna und Flora. 

Hier eine Auswahl von teilweise stark gefährdeten Tieren, die durch die Aufwertung der Lebensbedingungen nach erfolgter Rekultivierung ein Habitat gefunden haben und/oder durch zusätzliche Maßnahmen Unterstützung erhalten:

Anax parthenope (Groß-Rohrheim)

Metamorphling Kreuzkröte (Groß-Rohrheim) - Erfolg des angelegten Laichgewässers - Vorwarnliste

Italienische Schönschrecke (Groß-Rohrheim) - stark gefährdet

Blauflügelige Sandschrecke (Groß-Rohrheim) - selten

Schale der Großen Flussmuschel (Groß-Rohrheim) - stark gefährdet

Vierpunktige Sichelschrecke (Groß-Rohrheim) - sehr selten

Flussuferläufer (Teichanlage Homburg) - stark gefährdet